Muammar al-Gaddafi wurde im September 1942 im Nordwesten von Libyen, bei Sirte in Tripolitanien, als Sohn einer Beduinenfamilie geboren. Er erhielt seine Offiziersausbildung in Großbritannien und gründete später den oppositionellen "Bund Freier Offiziere". Mit diesem stürzte er 1969, als Revolutionsführer in einem unblutigen Militärputsch, den regierenden König Idris I.. Gaddafi rief die "Arabische Republik Libyen" aus und formte das Königreich in einen sozialistischen Staat um. Dabei wurde er unter verschiedenen Titeln neuer Staats- und Regierungschef, sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er verstaatlichte alle ausländischen Erdölunternehmen und Banken und ließ die britischen und amerikanischen Militärstützpunkte schließen. Mit dem Einkommen aus den großen Ölvorkommen Libyens schuf Gaddafi die Grundlagen eines Sozialstaates, unterstützte aber auch verschiedene terroristische und gewaltbereit Organisationen. Dies führte das Land in weitgehende Isolation gegenüber dem Westen, besonders den USA, die 1986 Tripolis und Banghazi bombardierten, da Libyen Terroranschläge gegen US-Bürger unterstützt haben soll. 2003 gab Gaddafi bekannt, dass in seinem Land Massenvernichtungswaffen entwickelt werden, dass er aber bereit sei, dieses Programm aufzugeben. Seitdem hat sich Gaddafis Verhältnis zum Westen stark verbessert. Im März 2004 besuchte ihn Tony Blair und durchbrach damit die lange Isolation Libyens.